Ziel einer stationären Reha ist die Wiederherstellung oder Erhaltung der Erwerbsfähigkeit und der Gesundheit des Patienten. Insbesondere für Personen, die durch ihre Erkrankung maßgeblich an der selbstständigen Gestaltung ihres Alltags gehindert werden, ist eine stationäre Reha anzuraten. Eine stationäre Reha, umgangssprachlich auch als Kur bezeichnet, bietet Vorteile gegenüber ambulanten Rehabilitationsmaßnahmen, da die stationäre Reha dem Patienten einen geschützten Raum bietet. Die Befreiung von täglichen Verpflichtungen, wie etwa dem Einkauf oder der Wohnungspflege, geben dem Patienten die Möglichkeit, sich voll auf die Wiederherstellung seiner Gesundheit zu konzentrieren.
Eine stationäre Reha ist bei unterschiedlichen Krankheitsbildern angeraten. So ist eine stationäre Reha insbesondere bei der Behandlung neurologischer oder psychosomatischer Krankheiten wie Depressionen oder dem Burn-out-Syndrom von Vorteil. Auch Patienten mit Schädel-Hirn-Traumata, Herzinfarkten sowie Trans- und Implantationen wird häufig geraten eine stationäre Reha zu absolvieren. Auch bei chronischen Erkrankungen der Atemwege oder Allergien empfehlen Ärzte häufig den Aufenthalt in einer stationären Reha.
Insbesondere bei chronischen oder akuten Erkrankungen der Atemwege empfiehlt sich in vielen Fällen eine stationäre Reha. Die stationäre Reha bietet die Möglichkeit, verschiedene Therapieansätze zum Wohle des Patienten miteinander zu kombinieren.
Atemwegserkrankungen bei denen sich eine stationäre Reha empfiehlt sind: Asthma bronchiale, chronisch obstruktive Lungenkrankheit (COPD), Lungenemphysem, Alpha-1-Antitrypsinmangel, immunologisch bedingte Erkrankungen der Lunge, Lungenfibrose, Alveolitis, Erkrankungen des Lungengerüstes, Rippenfellerkrankungen sowie wiederkehrende entzündliche Erkrankungen der Atemwege wie etwa eine chronische Bronchitis. Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass ein stationärer Aufenthalt in Orten mit Reizklima (Höhen- oder Seeluft) positiven Einfluss auf die Therapie chronischer Erkrankungen der Atemwege haben kann.
Am Anfang jeder Rehabilitation stehen eine ausführliche Aufnahmeuntersuchung sowie ein Eingangsgespräch. Die Ergebnisse dieser Untersuchung sind Bestandteil der Verlaufsdiagnostik, was bedeutet, dass ein ständiger Abgleich zwischen Therapiezielen und Therapieerfolgen während der Reha erfolgt. Ein Teil der Aufnahmeuntersuchung bei Atemwegserkrankungen ist die sogenannte Peak-Flow-Messung, bei der der Schweregrad der Atemwegserkrankung gemessen wird. Die Diagnosestellung sollte ebenfalls auf die biologischen und psycho-sozialen Lebensumstände des Patienten eingehen, um dort liegende Störungsbereiche zu untersuchen und gegebenenfalls therapeutisch zu behandeln.
Eckpunkte einer stationären Reha zur Behandlung von Atemwegserkrankungen sind Entspannungsverfahren wie progressive Muskelentspannung, Physiotherapie mit Inhalationen und spezieller Atemgymnastik, Gesundheitsberatung sowie Gesundheitssport wie etwa Nordic Walking, Wandern oder Aquajogging.
Guido Maiwald