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Unterschiede zur ambulanten Reha
Ob eine ambulante oder eine stationäre Reha verordnet wird, entscheiden meist der behandelnde Arzt sowie der medizinische Dienst der Renten- oder Krankenversichererung.
Stationäre Reha

Unterschiede zur ambulanten Reha

Im Unterschied zur stationären Reha, bei der der Patient in der Regel über mehrere Wochen in einer Rehabilitationseinrichtung untergebracht ist, wird die ambulante Reha tagsüber in Wohnortnähe durchgeführt und der Patient bleibt währen der Reha zu Hause wohnen. Welche Form der Rehabilitation im individuellen Fall ratsam ist, entscheiden der behandelnde Arzt sowie der medizinische Dienst der Krankenkasse oder der sozialmedizinische Dienst der Rentenversicherung. Ambulante Rehabilitationsmaßnahmen werden in Reha-Zentren oder örtlichen Kliniken durchgeführt.

Voraussetzungen für eine ambulante Reha

Maßgeblich für die Wahl zwischen einer ambulanten und einer stationären Reha ist die Erreichung des Rehabilitationsziels. Diesem Ziel sollten zunächst alle anderen Beweggründe, die zu einer Entscheidung führen können, untergeordnet werden, denn in den meisten Fällen entscheidet der Verlauf einer Reha über die zukünftige Lebensqualität des Patienten.

Generell gilt bei der Bewilligung einer Rehabilitationsmaßnahme das Prinzip „ambulant vor stationär“, was daran liegt, dass eine stationäre Reha wesentlich kostenintensiver ist als eine ambulante Reha. Erst wenn alle Möglichkeiten für eine ambulante Reha ausgeschlossen werden können wird der Kostenträger einer stationären Reha zustimmen. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn die Mobilität des Patienten einer ambulanten Versorgung entgegensteht. Insbesondere bei Krankheiten, die eine schwere Behinderung zur Folge haben, wie etwa bei Schlaganfällen oder nach schweren Unfällen mit zahlreichen Knochenbrüchen, gibt es zur stationären Reha oft keine Alternative.

Unterschiede in der Leistung?

Aus medizinischer Sicht ist eine ambulante Reha nicht als minderwertiger einzustufen als eine stationäre Reha. Der flächendeckende Ausbau von Rehabilitationszentren in den letzten Jahrzehnten hat dazu geführt, dass den Versicherten in Deutschland vor Ort zahlreiche Therapiezentren zur Verfügung stehen. Hinsichtlich der therapeutischen Angebote unterscheiden sich lokale Therapiezentren nicht von dezentralen Rehabilitationskliniken. Ist der Patient aus medizinischer Sicht in der Lage ein wohnortnahes Therapiezentrum zu besuchen, daheim – gegebenenfalls mit Unterstützung – seinen Alltag zu meistern oder schrittweise in seinen Beruf zurückzukehren, ist die ambulante Reha eine gute Alternative zur stationären Reha.

Bei einer ganztägig ambulanten Reha besucht der Patient am Tag die Rehabilitationseinrichtung und verbringt den Abend und das Wochenende zu Hause. So kann er in seinem gewohnten sozialen Umfeld verbleiben und falls nötig auch mit Unterstützung schrittweise in seinen Alltag zurückkehren. Dies bietet ihm auch die Möglichkeit, sein Umfeld im Fall einer Behinderung so umzugestalten, dass er so eigenständig wie möglich darin leben kann. So ist der Unterschied zwischen einer ambulanten und einer stationären Reha nicht in der therapeutischen Qualität, sondern in der Anpassung an die Lebensbedingungen des Patienten zu finden.

Guido Maiwald