Das Wort Reha ist eine Kurzform des Begriffes Rehabilitation und bedeutet Wiederherstellung. Im Volksmund wird die stationäre Reha auch als Kur bezeichnet. Gemeint ist dabei eine Maßnahme zur Wiederherstellung der Gesundheit sowie der körperlichen und seelischen Leistungsfähigkeit nach einem Unfall oder einer schweren Erkrankung. Die individuelle gesundheitliche Problemlage des Patienten entscheidet über die in der stationären Reha zum Einsatz kommenden medizinischen und therapeutischen Verfahren. Die eingesetzten Therapieverfahren sind meist ergotherapeutischer, physiotherapeutischer, logopädischer oder psychotherapeutischer Natur.
Grundsätzlich können verschiedene Formen der Rehabilitation voneinander unterschieden werden: Frührehabilitation, Anschlussrehabilitation sowie die mobile, ambulante und stationäre Reha. Insbesondere bei neurologischen Erkrankungen wird zumeist bereits während der akutmedizinischen Behandlung im Krankenhaus mit Rehabilitationsmaßnahmen begonnen. Bei dieser Frührehabilitation ist die enge Zusammenarbeit zwischen Therapeuten und den behandelnden medizinischen Fachabteilungen von entscheidender Bedeutung für die Genesung des Patienten.
Anschlussrehabilitationen finden zumeist nicht später als 14 Tage nach der akutmedizinischen Behandlung statt. Diese Rehabilitationsform wird insbesondere eingesetzt, wenn die Folgen der medizinischen Behandlung für den Patienten belastend sind oder eine Schwächung des allgemeinen Gesundheitszustandes zur Folge haben.
Die mobile Rehabilitation ist, anders als die stationäre Reha, insbesondere für Personen geeignet, die aufgrund ihrer körperlichen Gebrechen die Rehabilitationseinrichtung nicht selbst aufsuchen können. Im Rahmen einer mobilen Rehabilitation werden die Therapeuten während ihrer Hausbesuche auch das Wohnumfeld des Patienten so umgestalten, dass ein selbständiges Leben wieder ermöglicht wird. Bei einer ambulanten Rehabilitation bleibt der Patient zu Hause wohnen und wird tagsüber in einer Klinik in der Nähe seines Wohnortes von Therapeuten behandelt.
Obgleich viele Patienten denken, dass der Aufenthalt in ihrer eigenen Wohnung den Erholungs- und Heilungsprozess begünstigt, empfiehlt sich oftmals nach einer schweren Erkrankung oder einer Operation eine stationäre Reha. Die stationäre Reha bietet dem Patienten einen geschützten Raum, ohne die täglich anfallenden Alltagsaufgaben, in dem er sich einzig auf die Verarbeitung seiner Krankheit und den Heilungsprozess konzentrieren kann. Zudem soll der Patient während der stationären Reha lernen, mit und an sich selbst, sowohl in psychischer, als auch in physischer Hinsicht zu arbeiten.
Auch der Austausch mit anderen Betroffenen sowie die psychologische Betreuung während der stationären Reha haben häufig einen positiven und lang anhaltenden Effekt auf die Gesundheit der Patienten. Studien belegen, dass Patienten, die nach einem Herzinfarkt eine stationäre Reha besucht haben, im Anschluss seltener in einer Klinik behandelt werden mussten und ihre Lebenserwartung höher war, als bei Patienten, die nicht stationär therapiert wurden.
Guido Maiwald